Rezension von: Revisiting a Flawed Atlantis Classic: W. Brandenstein, Atlantis, Größe und Untergang eines geheimnisvollen Inselreiches, von Heinz-Günther Nesselrath, Draft PDF April 2023.
Rezensiert durch: Thorwald C. Franke, Frankfurt am Main, 14. April 2023.
Heinz-Günther Nesselrath hat in seiner Revisitation wichtige Punkte von Wilhelm Brandensteins Buch völlig übersehen. Denn es handelt sich nicht um eine weitere Lokalisierungshypothese irgendeines ungebildeten Atlantissuchers. Es handelt sich um das Buch eines Wissenschaftlers, der auf einem Fachgebiet arbeitet, das für die Atlantisfrage von größter Bedeutung ist, mit Kenntnissen über alte Sprachen und Kulturen und über die Entwicklung von Sprachen und Zivilisationen im Laufe der Zeit.
Brandenstein präsentiert literarische und kulturelle Argumente, die den historischen Kontext von Platon und der Atlantisgeschichte berücksichtigen. Diese Arten von Argumenten sind nicht für diese oder jene Lokalisierungshypothese wichtig, sondern für die Atlantisfrage als solche und im allgemeinen. Die Auseinandersetzung mit solchen Argumenten wird in der Regel sowohl von Atlantisskeptikern als auch von Atlantisbefürwortern vernachlässigt. Den Atlantisbefürwortern fehlt oft das Wissen, den Atlantisskeptikern oft die Motivation, dies zu tun. Brandenstein ist eine seltene Ausnahme! Nesselraths eigene Revisitation liefert eindrucksvolle Beispiele für die Abneigung und sogar Unfähigkeit, sich mit solchen Argumenten auseinanderzusetzen, wie wir sehen werden.
Auch wenn Wilhelm Brandenstein das Rätsel von Atlantis nicht gelöst und Fehler gemacht hat, so hat er doch wichtige Beiträge für eine zukünftige Lösung der Atlantisfrage geleistet. Der Fortschritt schreitet langsam, Schritt für Schritt und mit Versuch und Irrtum voran. Der Fortschritt springt nicht mit einem Satz zur endgültigen Lösung. Wissenschaftliche Geister sind in der Lage, dies zu würdigen.
Heinz-Günther Nesselrath beginnt seine Revisitation von Brandensteins Buch damit, dass er Wilhelm Brandensteins Ruf als Forscher im allgemeinen hinterfragt (S. 1): "Brandenstein seems never to have been one of the pre-eminent historical linguists of his time." – Nun, niemand hat jemals behauptet, dass Brandenstein ein "pre-eminenter" Forscher war. Das ist nicht der Punkt. Nesselrath erfindet hier ein Strohmann-Argument. Wichtig ist, dass Brandenstein ein Experte auf Gebieten war, die für die Atlantisfrage von größter Bedeutung sind, ob herausragend oder nicht.
Nesselrath hat erfahren, dass die Standardlehrbücher zu den Themen, auf die sich Brandenstein spezialisiert hatte, angeblich nicht von Brandenstein geschrieben wurden, wie Nesselrath von einem alten Kollegen gehört hat. (Nesselrath vertraut ihm als altem Kollegen und Experten, es handelt sich also nicht um ein bloßes Gerücht und Hörensagen, und wir erwarten natürlich, dass Nesselrath diese Quelle nicht aus dem Nichts erfunden hat, sonst hätte er seine Leser böswillig getäuscht; mit anderen Worten: dies ist ein schönes Beispiel für eine literarische Form, die Fiktionalität ausschließt. Sie kann nur wahr oder eine Täuschung sein. Siehe das folgende Kapitel über Fiktionalität).
Nesselrath hat festgestellt, dass Brandenstein in Wikipedia vor allem wegen seiner Atlantishypothese in Erinnerung geblieben ist. – Das Gleiche gilt aber auch für Nesselrath selbst: Bevor Nesselrath als Lukian-Experte bezeichnet wird, was er hauptsächlich ist, wird er in der Wikipedia als Atlantis-Experte ausgewiesen.
Nun, dieses graue Bild Brandensteins verdient es, mit etwas helleren als Nesselraths Farben gemalt zu werden!
In einer "Gedenkschrift" für Wilhelm Brandenstein aus dem Jahr 1968 finden sich Beiträge von fast 50 Forschern zu einem breiten Feld von Themen, an denen Wilhelm Brandenstein gearbeitet hat, insbesondere der indogermanischen Sprachwissenschaft. Er mag nicht der "pre-eminent scholar" auf diesen Gebieten gewesen sein, aber es scheint, dass er ein wichtiger und geschätzter Teil eines weitverzweigten Netzwerks war. In einem Beitrag ist z.B. von Brandensteins "erfolgreicher und fruchtbarer wissenschaftlicher Arbeit" die Rede. Ein Rezensent des Bandes nennt ihn "einen herausragenden Wissenschaftler".
Brandensteins Werke wurden nicht nur ins Spanische übersetzt, sondern fanden auch in Italien großen Anklang, wie es scheint, oder warum nahm Massimo Pallottino (!) Notiz von Brandensteins Buch und lobte seine "singuläre logische Schlüssigkeit" (singolare serratezza logica), wie Nesselrath erwähnt, allerdings nur in einer Fußnote? (S. 1 Fußnote 1) Und die Linguistic Society of America spendierte dreieinhalb Seiten für eine Rezension von Wilhelm Brandensteins Gedenkband. Die Türkei bot ihm einst eine Professur an der Universität von Ankara an. Das alles klingt nach internationalem Renommee, nicht wahr?
Völlig vergessen hat Nesselrath übrigens zu erwähnen, dass Wilhelm Brandenstein bereits 1949, also zwei Jahre vor der Veröffentlichung seines Buches, einen wissenschaftlichen Artikel über Platons Atlantis veröffentlicht hat. Einige Erklärungen werden hier ausführlicher gegeben als im Buch. Brandensteins Artikel wurde in einer tschechoslowakischen Zeitschrift veröffentlicht. Wirklich ein Forscher von internationalem Ruf, sogar jenseits des Eisernen Vorhangs.
Nesselrath unterstellt Brandenstein die Behauptung, das "main theme" der Atlantisgeschichte sei der Untergang eines Großreiches (S. 1). Auf der angegebenen Seite findet sich jedoch keine solche Behauptung eines "main theme" (Brandenstein S. 18). Brandenstein selbst fokussiert auf den Untergang, um die Historizität von Platons Atlantisgeschichte zu entschlüsseln, das ist richtig, aber er sagt nichts über ein "main theme". Denn das ist hier nicht Brandensteins Thema. Auf einer späteren Seite weist Brandenstein auf das Hauptthema der Atlantis-Geschichte hin: Es geht um die Illustration von Platons Idealstaat (Brandenstein S. 34). Hat Nesselrath das übersehen?
Es ist sehr bezeichnend, dass Nesselrath Brandensteins wichtige literarische Analyse, ob die Atlantisgeschichte ein Mythos, eine Sage oder ein Märchen ist, mit nur einem Satz überspringt (S. 1). Irgendwie gefällt das Nesselrath nicht. Brandenstein schließt auf Grundlage von literarischen Argumenten, dass die Atlantisgeschichte kein Mythos oder eine Moralgeschichte sein kann, sondern eine Sage mit einem historischen Kern sein muss. Ein Grund dafür ist, dass nicht nur die "Bösen", sondern auch die "Guten" am Ende in einer Naturkatastrophe untergehen.
Nesselrath will dieses Argument durch die zutreffende Feststellung entkräften, dass der Untergang von Atlantis und Athen in einer Naturkatastrophe mit einigem Abstand zu dem Krieg zwischen den beiden geschah, dass diese Naturkatastrophe periodisch auftrat, und dass auch Zeus nichts von einer Strafe im Sinne einer Naturkatastrophe oder der völligen Zerstörung einer Zivilisation erwähnt (S. 2 f.). – Das ist zwar richtig, aber Nesselrath hat übersehen, dass die Auswirkungen der Naturkatastrophe für Atlantis und Athen deutlich unterschiedlich sind: Während in Athen nur die Zivilisation zerstört wird und sich neu entwickeln muss, wird in Atlantis das gesamte Land zerstört, und es kann keine Entwicklung einer Zivilisation mehr stattfinden. Und obwohl die Naturkatastrophe, die das vorzeitliche Athen trifft, nicht als Strafe gedacht ist, stört sie doch jeden Sinn der Atlantisgeschichte als Moralgeschichte, zumindest im üblichen Sinne einer Moralgeschichte, wie sie meist dargestellt wird.
Da Nesselrath den Punkt verfehlt, trennt er nicht die guten von den schlechten Ideen in Brandensteins literarischer Analyse, sondern hat überhaupt kein Verständnis für sie.
Was Fiktion und Fiktionalität betrifft, so habe ich wiederholt die Erfahrung gemacht, dass Nesselrath ein ernsthaftes Problem damit hat, überhaupt zu verstehen, was Fiktionalität eigentlich ist. Und in seiner Revisitation von Brandenstein wird dies deutlicher denn je. Deshalb erläutern wir das Wesen der Fiktionalität nun etwas ausführlicher, bevor wir fortfahren. Dennoch sind wir überzeugt, dass ein intellektuell fähiger Mensch wie Nesselrath in der Lage sein sollte, das folgende zu kennen.
Fiktionalität ist nicht nur das Erfinden von Geschichten, obwohl eine erfundene Geschichte der Kern der Fiktionalität ist. – Zur Fiktionalität gehört auch, gerade bei historischen Geschichten, dass die Geschichte so geschrieben ist, als ob sie wirklich passiert sein könnte. Wäre die Geschichte nicht so geschrieben, als könnte sie wirklich passiert sein, wäre sie z.B. ein Märchen oder ein Phantasieroman, aber sicher kein historischer Roman. – Und zur Fiktionalität gehört auch, dass den Rezipienten der Geschichte nicht ausdrücklich gesagt wird, dass die Geschichte nicht wahr ist. Vielmehr stellt sich eine fiktionale Geschichte als eine wahre Geschichte dar. – Zur Fiktionalität gehört aber auch, dass die Rezipienten auf irgendeine Weise (siehe unten) im Voraus wissen, dass es sich um eine Erfindung handelt, ohne dass ihnen das gesagt wird. Die Fiktionalität beruht auf einem stillschweigenden gemeinsamen Verständnis von Autor und Rezipient, dass die Geschichte nicht wahr ist. – Würde man den Rezipienten offen sagen, dass es sich um eine erfundene Geschichte handelt, wäre es keine fiktionale Geschichte, sondern z. B. eine Allegorie oder ein Gedankenexperiment oder eine Parodie der Fiktionalität (z. B. Lukian, siehe unten). Wenn die Rezipienten nicht wüssten, dass es sich um eine fiktionale Geschichte handelt, würden sie getäuscht sein, oder, wenn sie es herausfinden, würden sie sich getäuscht fühlen. Aber Täuschung ist nicht Fiktionalität. – Und zur Fiktionalität gehört auch, dass die Rezipienten die Geschichte aus irgendeinem Grund trotzdem genießen, obwohl sie wissen, dass sie nicht wahr ist. Ein solcher Grund kann die einfache Begeisterung über eine Abenteuergeschichte sein, oder eine kunstvolle Darstellung der condition humaine, oder die Vermittlung bestimmter tieferer Wahrheiten in einer literarischen Form.
Wie wir sehen, ist Fiktionalität wesentlich komplizierter als nur das Erfinden von Geschichten. Detaillierte Definitionen von Fiktionalität werden unter Wissenschaftlern diskutiert. Aber unsere relativ kurze Definition reicht für unseren Zweck aus.
Es gibt im Grunde keinen erkennbaren Unterschied zwischen einer realen Geschichte und einer fiktionalen Geschichte, die so geschrieben ist, als ob sie wirklich passiert sein könnte. Das bedeutet, dass z.B. ein und dieselbe Geschichte, die einmal in einer Zeitung als Nachrichtenartikel und einmal in einem Buch mit dem Wort "Roman" auf dem Umschlag abgedruckt wird, im ersten Fall eine Lüge und eine Täuschung der Leser ist, und im zweiten Fall eine unterhaltsame Lektüre. Niemand wird einen Roman in die Buchhandlung zurückbringen und sein Geld zurückverlangen, weil er eine erfundene Geschichte enthält. Wenn aber das gleiche Buch als Sachbuch verkauft wird, dann wäre dieses Verhalten durchaus gerechtfertigt, obwohl es sich um genau das gleiche Buch handelt. Ein eindrucksvolles Beispiel für die unterschiedliche Wahrnehmung ein und derselben Geschichte, die in unterschiedlicher Verpackung vermittelt wird, ist H.G. Wells' Roman "Der Krieg der Welten". Als der Roman 1938 als Hörspiel ausgestrahlt wurde, dachte ein Teil der Zuhörer, dass es sich um einen Radiobericht über Ereignisse handelte, die in diesem Moment wirklich stattfanden.
Woran erkennt der Rezipient also, dass ein fiktionaler Text ein fiktionaler Text ist? Die Antwort ist einfach: Es ist die Art und Weise oder die Form, in der die Geschichte präsentiert wird, die dem Rezipienten die Fiktionalität anzeigt. Die bekanntesten Formen der Fiktionalität sind heutzutage Filme und Romane. Diese Formen müssen also etablierte Formen sein, die den Rezipienten bekannt sind. Niemand, der einen Roman liest oder einen Film anschaut, wird erwarten, dass die Geschichte real ist, weil diese Formen etablierte Formen der Fiktionalität sind.
Es gibt natürlich auch die Möglichkeit, die Fiktionalität eines Textes durch so genannte Fiktionssignale anzuzeigen. Das bedeutet, dass die Rezipienten nicht von vornherein wissen, dass ein Text erfunden ist, sondern sie erfahren es durch bestimmte, vom Autor absichtlich eingefügte Inhalte des Textes, die die Erfindung transparent machen. Dies können z.B. irreale Phantasieelemente oder starke Ironie sein. Doch darum geht es hier nicht, denn Platons Atlantisgeschichte enthält keinerlei Fiktionssignale. Die gesamte Geschichte sah für die alten Griechen (nicht für moderne Leser) völlig realistisch aus. Aus diesem Grund ist die Diskussion der Formen der Fiktionalität für die Interpretation der Atlantisgeschichte so wichtig.
Jetzt können wir zum antiken Griechenland zurückkehren: Denn im antiken Griechenland waren die verschiedenen Formen der Fiktionalität, die wir in unserer modernen Welt kennen, gerade erst in der Entwicklung. Diese Formen gab es nicht einfach so, wie sie in unseren Tagen existieren. Deshalb ist es wichtig, für jedes Jahrhundert zu sehen, welche Formen der Fiktionalität schon damals entwickelt waren. Der erste Versuch, das Phänomen der Fiktionalität zu definieren, findet sich bei Aristoteles, also eine Generation nach Platon. Und es ist wichtig zu verstehen, dass es zu Beginn des Prozesses so gut wie gar keine Formen der Fiktionalität gab! Eine erfundene Geschichte, die den Zuhörern als wahre Geschichte präsentiert wurde, wurde in den Anfängen der griechischen Literatur unweigerlich als Lüge und Täuschung beurteilt.
Dichtung wurde zu Beginn der griechischen Literatur nicht als die Kunst des Erfindens von Geschichten verstanden, sondern als die Kunst, wahre Geschichten in eine literarische Form zu bringen. Dies änderte sich erst im Laufe der Zeit. Natürlich haben Dichter immer Geschichten erfunden. Aber in den meisten antiken Zeiten verstanden sich die Dichter nicht als Erfinder aus dem Nichts, sondern als Korrektoren, Selektierer, Verbesserer oder Kombinierer von Geschichten, die ihnen überliefert wurden. Auch wenn sie diese oder jene Geschichte tatsächlich aus dem Nichts erfanden, indem sie sie korrigierten, selektierten, verbesserten oder kombinierten, war dies nicht ihr eigenes Verständnis ihrer Arbeit und auch nicht das Verständnis ihres Publikums.
Nun können wir auf Nesselraths Idee der Fiktionalität zurückkommen und darauf, wie sich die Fiktionalität bis zur Zeit Platons entwickelte, wie von Brandenstein beschrieben.
Zunächst bemängelt Nesselrath, dass Brandenstein sich nur auf eine mögliche Form der Fiktionalität konzentrieren würde, nämlich den historischen Roman. Es gäbe genügend andere Formen der Fiktionalität, sagt Nesselrath. (S. 4) – Aber Nesselrath hat übersehen, dass man Fiktionalität nicht einfach von Form zu Form übertragen kann. Eine solche Form der Fiktionalität muss etabliert und den Rezipienten bekannt sein. Man kann nicht einfach einen erfundenen historischen Roman in einen philosophischen Dialog einfügen, nur weil solche fiktionalen Erfindungen dem Publikum aus den Tragödien im Theater bekannt sind, wie Nesselrath meint (S. 5). Das wäre so, als würde man einen erfundenen Roman in Form eines Nachrichtenartikels verkaufen. Nesselrath verpasst den Punkt völlig.
Es gibt einen Grund, warum Platon immer transparent macht, von welcher Qualität seine Geschichten sind. Ja, Platon erwartet von seinen Zuhörern nicht, dass sie die Art der Geschichte ganz von selbst erkennen, und deshalb lässt er hier und da ein Wort fallen, um dies deutlich zu machen. Denn erfundene Geschichten in philosophischen Dialogen sind keine etablierte Form der Fiktionalität. Deshalb ist es von großer Bedeutung, dass in Platons Timaios ausdrücklich gesagt wird, dass die Atlantisgeschichte keine erfundene Geschichte ist.
Doch Nesselraths Problem mit der Fiktionalität geht noch tiefer. Immer wieder wird deutlich, dass er unter Fiktionalität nur irgendeine erfundene Geschichte versteht. So sagt er z.B. auf S. 5 ganz explizit, es ginge um die "ability to invent a story and make it look like 'real' history". Doch nein. Das ist nicht hinreichend. Das ist keine Fiktionalität. Wir wissen nicht, warum Nesselrath diesen sehr wichtigen Punkt verpasst. Ist er wirklich selbst verwirrt? Oder tut er nur so, als würde er nicht verstehen? Wir wissen es nicht.
Als frühestes Beispiel für Fiktionalität in der griechischen Geschichte führt Nesselrath die sogenannten "Lügengeschichten" in Homers Odyssee an, die Odysseus nach seiner Rückkehr nach Ithaka erzählt, um seine wahre Identität zu verschleiern (S. 4). Aber diese erfundenen Geschichten werden dem Publikum nicht als wahre Geschichten präsentiert! Und deshalb sind es eben keine fiktionalen Geschichten. Sie werden in der Odyssee als Lügen erzählt und verwendet, aber für die Zuhörer und Leser der Odyssee ist es völlig klar, dass diese Geschichten nicht wahr sind. Und innerhalb der Odyssee wissen die Adressaten dieser Geschichten nicht, dass es sich um erfundene Geschichten handelt, was ein wichtiger Bestandteil der Fiktionalität wäre. Diese von Odysseus erzählten Lügengeschichten sind keine fiktionalen Geschichten, sondern schlichtweg Lügen, egal aus welcher Perspektive man sie betrachtet. (Neben anderen literarischen Aspekten im Zusammenhang mit diesen Lügengeschichten, die dieses Beispiel noch lächerlicher machen, aber schweigen wir darüber.)
Auch die Musen bei Hesiod werden von Nesselrath als Beispiel für Fiktionalität angeführt (S. 4), weil sie sagen, dass sie lügen und täuschen können. Aber Lügen und Täuschen ist nicht Fiktionalität, sondern Lügen und Täuschen.
Auch die verschiedenen Varianten des Trojanischen Krieges werden von Nesselrath als fiktionale Texte angeführt (S. 5). Der Trojanische Krieg wurde aber im antiken Griechenland grundsätzlich als historisches Ereignis betrachtet. Wenn Stesichoros oder Herodot darüber schreiben, dass Helena nie nach Troja entführt wurde, dann stellen sie dies nicht als unterhaltsamen Roman dar, sondern sie sprechen von einem realen Ereignis. Sie stellen einfach eine andere Meinung über das dar, was wirklich geschehen ist. Im Falle des Stesichoros könnte es erlaubt sein, anzunehmen, dass er sich selbst getäuscht und somit eine neue Version aus dem Nichts erfunden hat. Aber kein Hörer oder Leser des Stesichoros dachte, dass Stesichoros die von ihm vorgetragene Version nicht ernst meinte. Es war ihm ernst damit. Ein Autor einer im Grunde genommen erfundenen Geschichte, der die Geschichte selbst glaubt, ist kein Autor von Fiktionalität.
Schließlich führt Nesselrath erneut das Beispiel des Ktesias an: "the historian Ctesias produced a Persian History that presented an account that was very different from Herodotus and thus contained much invented material, which Ctesias, however, presented as based on 'true' and 'original' Persian sources, blaming Herodotus for having fabricated his own account!" (S. 5 Fußnote 14) – Wie Nesselrath selbst sagt, hat Ktesias diese Dinge erfunden und sein Publikum getäuscht. Als Historiker (!) gab Ktesias erfundene Geschichten als wahre Geschichten aus. Das wäre dasselbe, als wenn Platon erfundene Geschichten in einem philosophischen Dialog als wahre Geschichten darstellen würde. Das ist keine Fiktion. Das ist Täuschung. Zumindest zur Zeit Platons. Vielleicht nicht zur Zeit Lukians, siehe unten. Warum nur versteht der Lukian-Experte Nesselrath diesen Unterschied nicht?
Brandensteins Hauptargument lautet: Da sich der historische Roman als Form der Fiktionalität erst Jahrhunderte nach Platon, also zur Zeit Lukians, entwickelt hat, hätten die Leser von Platons Dialogen die Atlantisgeschichte einfach nicht als historischen Roman lesen können. Und sie als historischen Roman zu lesen, bedeutet unter anderem, (a) die angebliche Erfindung der Geschichte zu erkennen; aber sie konnten sie nicht erkennen, weil sie dies in einem philosophischen Dialog und in einer historischen Darstellung nicht erwartet hätten. Und es bedeutet (b), dass die Leser trotzdem eine erfundene Geschichte genossen hätten. Auch das ist unmöglich. Die Leser von Platons Dialogen hätten sich über Platon lustig gemacht, wenn er Geschichten erfunden und so getan hätte, als ob sie wahr wären. – Aber Nesselrath begreift es nicht.
Nun, in einem Punkt hat Nesselrath recht (S. 4):
Brandenstein führt Lukian als einen Autor der neuen Form des historischen Romans an, der die neu entwickelten literarischen Mittel dieser neuen Form der Fiktionalität anwendet (Brandenstein S. 41). Nesselrath hat Recht, dass Lukian dafür das falsche Beispiel ist und dass Lukian in seinen "Wahren Geschichten" eine Parodie auf diese neue Form der Fiktionalität geschrieben hat. Brandenstein hat das vermasselt, ja, aber ...
... aber Brandenstein hat das nicht völlig oder in gravierender Weise vermasselt. Er hat lediglich vermasselt, in welcher Weise Lukian tatsächlich doch ein Zeuge für das ist, was Brandenstein zeigen wollte. Denn Lukian ist in der Tat der wichtigste Zeuge für das Phänomen, nur dass er nicht dadurch Zeuge ist, dass er selbst Romane schrieb, sondern dadurch, dass er eine Parodie darauf machte! In Erwin Rohdes bahnbrechendem Werk über die Entwicklung des griechischen Romans lesen wir z.B. dies: "Wir würden aber kaum eine Ahnung von der Fruchtbarkeit und populären Bedeutung dieser Art der Literatur haben, wenn nicht das Zerrbild derselben, welches Lucian in seinen 'Wahren Erzählungen' aufgestellt hat, uns aufmerksam machen müsste." (in: Erwin Rohde, Der griechische Roman und seine Vorläufer, Verlag Breitkopf und Härtel, Leipzig 1876; S. 190)
Brandenstein hat also völlig Recht, wenn er Lukian zitiert, nur hat er die Art und Weise verwechselt, in der Lukian der geeignete Zeuge für dieses Phänomen ist. Diese Verwechslung ist der Fehler, nicht aber, dass Brandenstein Lukian als Beleg anführte. Mit einer kleinen Korrektur im Detail bleibt Brandensteins Argument gültig.
Nesselrath, als Experte für Lukian, weiß das natürlich. Aber er sagt es nicht. Vielmehr erweckt Nesselrath den Eindruck, als sei von Brandensteins Argument nichts mehr übrig (S. 4 f.). Wieder haben wir Nesselrath bei dem Versuch ertappt, seine Leser nicht durch eine faire und offene Argumentation zu überzeugen, sondern durch das Weglassen wichtiger, ihm bekannter Aspekte, einen falschen Eindruck zu vermitteln. Das ist nicht die wissenschaftliche Art zu argumentieren. Das ist die eristische Art.
Wir mögen die eristische Art nicht. Wir müssen zugeben, dass Brandenstein dieses Detail vermasselt hat, und dass es ein etwas peinlicher Fehler ist, wenn auch nicht allzu sehr. Ich selbst habe diesen Fehler nicht bemerkt, obwohl ich mir sehr wohl bewusst bin, dass Lukians "Wahre Geschichten" eine Parodie sind und Lukian somit ein Zeuge für die neue literarische Form ex negativo ist. Es ist meine Pflicht, den Fehler einzugestehen, dies übersehen zu haben, und ihn zu korrigieren, wo immer ich den Fehler Brandensteins wiederholt habe. Das ändert aber nichts an Brandensteins allgemeiner Argumentation. Brandenstein hat nach wie vor grundsätzlich recht.
Wir schließen: Nesselraths dreiste Behauptung, dass "Brandenstein's dogmatic assertion that it is 'totally impossible' that someone in Plato's time should have produced something like historical fiction, borders on the preposterous" (S. 5), ist selbst ein wenig grotesk.
Nesselrath nennt die 6.000 Jahre von Brandenstein ein "sheer product of Brandenstein's imagination" (S. 3), um dann in einer Fußnote hinzuzufügen, dass Brandenstein dies auf späteren Seiten erklärt: Es handelt sich um eine iranische Chronologie. Also ist es doch nicht "sheer imagination", wie Nesselrath in der Fußnote selbst offenbart, sondern nur Nesselraths Ungeduld, die Erklärung auf späteren Seiten zu finden.
Nesselrath hat Recht, dass Brandenstein nicht in allen Einzelheiten nachweist, warum Platon einer iranischen Chronologie gefolgt sein sollte (S. 7). Aber zumindest macht Brandenstein transparent, dass die alten Griechen von dieser Chronologie wussten. Eine schnelle eigene Recherche ergibt, dass Zoroaster in Platons Dialogen erwähnt wird, und dass Platons Vertrauter Heraclides Ponticus einen Text mit dem Titel "Zoroaster" verfasste. Brandenstein hat seine Vermutung nicht aus der Luft gegriffen. Nesselrath hat Recht, dass Brandensteins Argumentation unzureichend ist, aber statt sie auf "sheer imagination" zu reduzieren, wäre es besser gewesen, nachzufragen oder selbst in die Quellen zu gehen.
Generell ist die Idee einer iranischen Chronologie eine der vielen innovativen Ideen Brandensteins, die auch dann wertvoll sind, wenn sie ins Leere laufen. Natürlich macht es Sinn, die Frage zu stellen, woher diese 9.000 Jahre Atlantis kommen könnten! Aber statt Persien wäre es vielleicht noch besser zu schauen, woher die Atlantisgeschichte angeblich stammt: Aus Ägypten! Und ja: Ägypten wurde von den alten Griechen fälschlicherweise für 11.000+ Jahre alt gehalten, daher passen die 9.000 Jahre perfekt in das Muster dieses historischen Irrtums. Das ist einer der Gründe, warum die alten Griechen die Atlantisgeschichte nicht ohne weiteres für eine Erfindung hielten. Nesselrath weiß das. Wäre es nicht die Aufgabe eines Rezensenten, seine Leser auf bekannte bessere Lösungen hinzuweisen?
Stattdessen führt Nesselrath den uralten Irrtum einer angeblichen Lücke von 1000 Jahren in der Überlieferung der Atlantisgeschichte an (S. 7). Eine solche Lücke gibt es nicht. Sie ist eine Erfindung des Wunschdenkens Atlantisskeptischer Interpreten. Angeblich besagen die Atlantisdialoge, dass Ägypten 1000 Jahre nach Athen gegründet wurde (8.000 Jahre vorher, statt 9.000 Jahre vorher). Doch nein. Wie Nesselrath selbst (!) sagt, beziehen sich die 8.000 Jahre nicht auf Ägypten, sondern auf die Stadt Sais. Ägypten gab es natürlich schon lange vorher, wie z.B. Platon selbst in den Nomoi schreibt, und deshalb gibt es keine Lücke in der Überlieferung. Diese Lücke besteht nur in den Fehlschlüssen gewisser Interpreten. Nesselrath interpretiert die angebliche Lücke sogar als Fiktionssignal. Das ist natürlich Unsinn. Und selbst wenn man davon ausgeht, dass Platon eine solche Aussage machen wollte, hätte er sie viel deutlicher formuliert, denn Fiktionssignale sind dazu da, vom Leser verstanden zu werden. Platon hätte ein Fiktionssignal nicht hinter einer Kette von vagen Schlussfolgerungen versteckt, die aufeinander aufbauen.
Nesselrath übergeht wie üblich die wichtige Wendung der Handlung am Anfang der Atlantisdialoge: Sokrates hatte zunächst den Plan, eine Geschichte zu erfinden, die den Idealstaat in Aktion zeigt, und erst nach diesem Vorschlag einer Erfindung macht Kritias den Gegenvorschlag einer realen Geschichte als Grundlage. Und wie üblich stellt Nesselrath die falsche Behauptung auf, die von Kritias vorgelegte historische Überlieferung enthalte den idealen Staat (S. 2). Das haben wir schon mehrfach erklärt, und wir werden das alles in unserer nächsten Publikation ausführlich darlegen. Aber nicht mehr hier.
Brandenstein liegt in der Tat falsch, wenn er Libyen wiederholt mit "Nordägypten" gleichsetzt, wie Nesselrath richtig feststellt (S. 2). Es sieht nach einer Verschreibung aus und gemeint war vermutlich "Nordafrika". Aber ist das so? Für eine mögliche Verschreibung würde sprechen, dass niemand von "Nordägypten" spricht, sondern alle "Unterägypten" sagen. Dagegen würde sprechen, dass der Schreibfehler ein zweites Mal wiederholt wird.
Brandenstein liegt zwar falsch, wenn er Zeus den Befehl zu einer Bestrafung mit Erdbeben unterstellt, wie Nesselrath richtig feststellt (S. 2). Da der Dialog aber nicht abgeschlossen ist, kann Zeus einen solchen Befehl zu einem späteren Zeitpunkt gegeben haben.
Brandenstein hat zwar Unrecht, wenn er Platon die Anordnung seiner Dialoge in Tetralogien unterstellt, wie Nesselrath richtig feststellt (S. 3). Aber Nesselrath urteilt zu hart ("absurd") über die von Brandenstein vorgeschlagene Reihenfolge der Dialoge Politeia - Timaios - Kritias - Hermokrates. Denn diese ist gar nicht so falsch. Nur dass die Politeia durch einen ähnlichen ungeschriebenen Dialog ersetzt werden muss. Der Fehler, von der Politeia als dem Dialog vor dem Timaios zu sprechen, ist durchaus üblich, auch in wissenschaftlichen Publikationen. Und dass der Hermokrates nie geschrieben wurde, ist auch kein Problem bei der Bildung dieser Dialogreihe. Es ist eine grobe Übertreibung, wenn Nesselrath urteilt: "How can somebody who makes such mistakes seriously claim to be able to find out Plato's motivation for presenting the Atlantis story?" (p. 3)
Nesselrath irrt, wenn er "fundamental differences between Atlantis and Troy" sieht (S. 6). Es gibt Unterschiede, aber keine fundamentalen. Ich wage nicht zu hoffen, dass Nesselrath dies verstehen wird, selbst wenn Atlantis einmal gefunden und allgemein als realer Ort anerkannt sein wird, wie der Ort des klassischen Troja.
Nesselrath wiederholt seine vage und verwirrende Übersetzung des Urteils von Sokrates in Timaios 26e, dass die Geschichte von Atlantis kein erfundener mythos, sondern ein wahrer logos "pammega pou" ist (S. 6). – Ich wiederhole meine Antwort von 2021: Ich werde mich jetzt nicht dazu äußern. Das muss bis zu meinem nächsten Buch warten. Nur ein Wort im Voraus: Es ist nur ein weiterer großer Schlamassel, der aufgeräumt werden muss, und die Atlantisskeptiker scheitern, weil sie systematisch vermeiden, das größere Bild zu sehen, weil sie fest daran glauben, dass es so etwas wie ein größeres Bild gar nicht gibt. Ein klarer Fall von "sich selbst in den Fuß schießen".
Nesselrath fordert Brandenstein zu Recht auf, "to consider whether such an observation [that a hypothesis is born from the geographical knowledge of Plato's own time] might not also be true for every other detail Plato tells us about Atlantis." (S. 7) – Das Problem dabei ist, dass Nesselrath selbst versuchen sollte, diese Weisheit öfter zu berücksichtigen.
Brandenstein irrt in der Tat, wenn er meint, Solon habe den Krieg zwischen Atlantis und Athen aus einer griechischen Überlieferung gekannt, wie Nesselrath richtig bemerkt (S. 8).
Zu scharf kritisiert Nesselrath die Versuche Brandensteins, in griechischen Überlieferungen zu suchen und an die Zeit der Pelasger zu denken (S. 8). Auch wenn diese Spur ins Leere führt, musste der Gedanke durchdacht werden. Es ist ein ähnlicher Fall wie bei der iranischen Chronologie.
Brandenstein hat zwar Unrecht, wenn er sagt, dass "Atlantis" nicht vom Namen des Atlantiks abgeleitet werden kann, wie Nesselrath richtig feststellt (S. 8). Dennoch liegen beide insofern falsch, als "Atlantis" nicht vom Meer, sondern vom König Atlas von Atlantis abgeleitet ist. Und Nesselrath stiftet Verwirrung, indem er "Atlantis" als eine "weibliche Form" von "Atlantik" bezeichnet. Es ist ein Patronymikon.
Nesselrath irrt, wenn er in dem Namen Gadeiros ein Fiktionssignal sieht: "Plato is simply having some fun, which he shares with his readers who likewise know that Gadeira is of Phoenician – and not 'Atlantian' – origin." (S. 8 f.) Es ist wahrscheinlich, dass Platons Leser wussten, dass Gadeira eine phönizische Stadt war. Es ist möglich, dass sie von dem phönizischen Ursprung des Namens wussten, wenn auch nicht sicher. Unabhängig von dieser Frage kann es sich jedoch nicht um ein Fiktionssignal handeln. Platons Zuhörer hatten keine Ahnung, wie sich die phönizische Sprache entwickelte, wann die Phönizier nach Spanien kamen, und außerdem spricht Platon von einem früheren Zeitzyklus, nicht von seiner eigenen Zeit. Nesselraths Vorstellung, dass "Plato is simply having some fun" in der dargestellten Weise, ist nur grotesk, er unterstellt den antiken Lesern moderne Auffassungen.
Brandenstein hat in der Tat Unrecht, wenn er sagt, dass der mythologische Titan Atlas nie im Westen angesiedelt war, wie Nesselrath richtig feststellt (S. 9).
Nesselrath tut Unrecht darin, Brandenstein dafür lächerlich zu machen, dass er die Idee einer Verbindung des mythologischen Titanen Atlas mit Atlantis ablehnt (S. 9). Denn in seinem Kommentar zum Kritias vertritt Nesselrath die gleiche Meinung: König Atlas von Atlantis ist nicht der Titan Atlas.
Zu Recht kritisiert Nesselrath die stillschweigende Annahme Brandensteins, die Atlantisgeschichte stamme aus mykenischer Zeit (S. 9). Hier fehlt zumindest eine kurze Begründung.
Nesselrath kritisiert zu Recht, dass Brandenstein alles, was nicht zu seiner gewünschten Hypothese passt, als Ausschmückung deklariert oder ohne gute Gründe weglässt (S. 9 f.). Dennoch sollte Nesselrath hier gnädiger sein. Wenn alles andere stabil wäre, wären diese Aspekte nicht von großer Bedeutung.
Brandenstein hat in der Tat Unrecht, wenn er in Atlantis eine komplizierte Thronfolgeordnung sieht, wie Nesselrath richtig feststellt (S. 10).
Nesselrath urteilt zu hart über die minoische Hypothese und die auffälligen Parallelen im Stierkult. Natürlich sind die Parallelen nicht exklusiv (S. 10). Aber sie sind auffällig. Es ist übertrieben, wenn Nesselrath sagt: "Brandenstein's conclusion that the number of similarities between Atlantis and Minoan Crete is too great to be coincidental is thus by no means justified" (S. 10), denn die Anzahl der Ähnlichkeiten ist in der Tat auffallend und daher ist dieses "by no means" zu streng.
Am Ende hofft Nesselrath, "that by this demonstration I may have shown that the reputation that Brandenstein's book has enjoyed with a number of Atlantis searchers is really unjustified and should finally be laid to rest" (S. 11). – Da Nesselrath wichtige Punkte übersehen und keine überzeugenden Argumente vorgelegt hat, wird sein Artikel hoffentlich das Gegenteil bewirken.
Wilhelm Brandenstein, Studien zu Platons Atlantiserzählung, Archivi Orientalni (Prag) Nr. 17 (1949); S. 69-84.
Wilhelm Brandenstein, Atlantis – Größe und Untergang eines geheimnisvollen Inselreiches, Heft Nr. 3 in der Reihe: Wilhelm Brandenstein (ed.), Arbeiten aus dem Institut für allgemeine und vergleichende Sprachwissenschaft Graz, Verlag Gerold & Co., Wien 1951.
Thorwald C. Franke, Ein Wissenschaftler pro Atlantis – Prof. Dr. Wilhelm Brandenstein und sein Beitrag zur Atlantis-Forschung, in: Mysteria 3000 August 2006.
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Heinz-Günther Nesselrath, Revisiting a Flawed Atlantis Classic: W. Brandenstein, Atlantis, Größe und Untergang eines geheimnisvollen Inselreiches, Draft PDF, Göttingen 2023.
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